Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies - Rezension

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Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies - Rezension

Beitragvon Der_Maechtige_Pfeil » 19.02.2012, 21:44

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Hoi,

ich habe diesen Band schon längere Zeit geliebäugelt, doch erst beim letzten Comicshopbesuch nahm ich dieses Teil mit. Die Thematik gefällt mir schonmal gut, Sherlock Holmes kämpft gemeinsam mit Dr. Watson gegen eine Horde an Zombies und versucht dabei, herauszufinden wo der Ursprung davon liegt. Ich erwarte zwar nicht ganz so viel, aber das klingt doch schonmal gut – vorausgesetzt daraus wurde keine 08/15 Zombie Umsetzung. Meine Meinung zu “Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies” folgt nun…


Inhalt
London im Jahre 1854 – man sieht anfangs einen auf die Erde zurasenden Kometen. Eine alte Frau meint daraufhin, dies sei ein Zeichen für die Zukunft – Verdammnis würde eintreten. Anschließend erfährt man, dass der Einschlag das Wasser von ganz London bitter machte und somit viele Leute verstarben.
Nun findet man sich im August 1854, 5 Monate später, wieder. Ein Doktor untersucht gemeinsam mit Reverend Whitehead eine junge Frau und stellt dabei ihren Tod fest. Währenddessen unterhalten sie sich über einen jungen Postboten, welcher dem Reverend beichtete, er wäre gemeinsam mit seinem Vater an dem Tod seiner Mutter und Schwester mitbeteiligt, da diese auferstanden sind und die beiden attackierten. Daraufhin erwacht die junge, tote Frau und es findet ein Zeitsprung statt.

Sherlock Holmes besucht gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Watson verkleidet einen seiner „Feinde“, Hope. Nach kurzer Zeit enttarnt sich Holmes auch schon. Dr. Watson schießt, nachdem ein Schlagabtausch beginnt, Hope an. Dieser ist jedoch eine Art Roboter und geht somit erst nach einigen weiteren Schüssen zu Boden. Am nächsten Tag sieht man zwei Bauarbeiter, welche in einer Miene auf einen Zombie stoßen. Dieser beißt und infiziert somit beide.
Einige Zeit später erscheinen Holmes und Watson bei Scotland Yard, wo ihnen kund gegeben wird, dass einer der beiden Arbeiter gefangen genommen wurde. Nachdem sie diesen begutachtet haben, werden die beiden auch schon wieder weggeschickt. Am selben Abend noch beschließen Sherlock Holmes und sein treuer Gefährte, sich näher mit diesem Fall zu beschäftigen und gehen zu der Miene, in welcher der Vorfall vonstatten ging. Dort machen sie eine überraschende und gleichzeitig auch schreckliche Beobachtung – darunter befindet sich ein Massengrab. Nach dieser Entdeckung wird Dr. Watson von einem Zombie angegriffen, welchen Sherlock Holmes jedoch enthaupten kann. Daraufhin locken sie alle Zombies auf sich, werden aber auch schnell in die Enge gedrängt. Dies stellt jedoch kein allzu großes Problem dar, wie Holmes es auch schon ahnte – Hilfe naht. Grenadiere, schwer bewaffnete Soldaten, vernichten alle Feinde. Anschließend erfährt man, dass MyCroft, Sherlock’s Bruder, diesen Einsatz in Auftrag gegeben hat. Sie beschließen, zu dritt frühstücken zu gehen.
 Whitechapel – Sebastian gibt seinem für uns bisher unbekannten Anführer den aktuellen Lagebericht.
 Bei dem gemeinsamen Frühstück klärt MyCroft die beiden über die Seuche auf, welche damals ein Unheil erbrachte. Durch die Zombies kam es zu sehr vielen Toten und auch verstorbenen Polizisten. Damals konnte man diese Bedrohung jedoch bekämpfen und bunkerte die Körper in dem Massengrab, welches Holmes und Dr. Watson gemeinsam entdeckten. Daraufhin lässt der weiterhin unbekannte Anführer in der ganzen Stadt Zombies frei und meint, die Stunde hätte geschlagen. Auf dem Heimweg bemerken Sherlock Holmes und Dr. Watson auch schon die ersten Zombies und eilen zu ihrem Haus, wo Mrs. Hudson schon ängstlich und bewaffnet mit einer Pistole auf sie wartet. Sie kommen drauf, dass Dr. Moriarty, welcher eigentlich tot sein sollte bzw. auch ist, hinter all dem steckt und selber ein Zombie ist (da man ihm kurz vor dem Ableben ein Serum o.Ä. verabreichte). Als dieser nun auch noch Sebastian dazu bringen möchte, sich dieses Serum zu verabreichen, um ein Zombie und dadurch unsterblich zu werden, will dieser endgültig aussteigen und Moriarty umbringen. Er wird jedoch von dessen Handlangern umzingelt und schlussendlich gebissen. Trotzdem kann er fliehen und begibt sich zu Holmes’ Haus, wo schon ein Team aus Soldaten darauf wartet, diesen gemeinsam mit Dr. Watson und Mrs. Hudson zu evakuieren. Zuvor jedoch unterhält er sich schwer verletzt mit Sherlock, stirbt aber, bevor er diesem einen nützlichen Rat geben kann. Anschließend unterhält sich Holmes mit dem Premierminister, da dieser seinen Rat braucht. Er meint, die einzige Lösung sei es, die Hauptstadt (London) zu opfern. Bevor sie diesen Vorgang einleiten, statten Dr. Watson und Sherlock Holmes jedoch noch Professor Moriarty einen Besuch ab, welchen sie schlussendlich verbrennen können. Daraufhin wird die ganze Stadt zerstört – der Preis, den sie für den Sieg zahlen mussten war enorm. Trotzdem bauten sie alles langsam wieder auf.

Story
Sherlock Holmes, Meisterdetektiv, Genie aus der Baker Street – man mag denken was man will, aber eines ist dieser Herr schon – nämlich genial. Dieser Band hat mich in vollster Linie überzeugt. Anfangs dachte ich, dies sei wieder eine billige 08/15 – Hollywood – Umsetzung, jedoch hab ich mich da wohl geirrt. Die Story ist mitreißend, tiefgründig und episch. Man muss sich jedoch vor dem Lesen darauf einstellen, dass es hier teilweise ganz schön viel Text gibt für einen Comic. Dies ist aber nicht weiter schlimm – im Gegenteil. Man kann immer mehr eintauchen – das viktorianische Zeitalter ist eben schon was Feines.

Alles ist sehr interessant und besonders auch sehr spannend erzählt worden, denn es ist schon erwähnenswert, dass mich ein knapp 150 Seiten starker Band so sehr gefesselt hat, dass ich, obwohl es schon 1 Uhr Nachts war, einfach noch sitzen geblieben bin und diesen Band zuende gelesen habe. Außerdem ist “Sherlock Holmes vs. Zombies” schön alleine stehend, ist eigentlich ohne weitere Sherlock Holmes Kenntnisse (die 3-4 Protagonisten sollte man wenigstens kennen) zu genießen und macht, ja das ist was wichtigste, einfach nur Spaß. Übrigens gibt es schon den zweiten Band zu kaufen, welcher den Titel “Sherlock Holmes vs. Dracula” trägt und nicht nur die Titelstory, sondern auch noch eine Geschichte mit Jekyll and Hyde enthält. Also Reinschnuppern lohnt sich!

Artwork
Die Zeichnungen und das Artwork im Allgemeinen sind hier eher schlicht gehalten. Trotzdem sind sie ausdrucksvoll und schön anzusehen – jedoch leider kein Meisterwerk. Dennoch fängt es die Atmosphäre eigentlich ganz gut ein und versetzt den Leser selber in das viktorianische Zeitalter.

Fazit
Victorian Undead: Sherlock Holmes vs. Zombies” hat richtig Spaß gemacht und ist einfach nur klasse, bekommt also von mir 3,5 Sterne. Die Zeichnungen haben die Gesamtwertung etwas runtergezogen. Trotzdem bleibt der Band ein Erlebnis.

Künstler
Ian Edginton (Autor), Davide Fabbri (Zeichner), Tony Moore (Originalcover), Simon Coleby (Originialcover), Johnny Rench (Originalcover)

Bewertung:
3,5 von 4 Sternen
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